Am 18. November 2020 in der Sitzung des Deutschen Bundestages haben wir die Vorwürfe gegen die „Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland“ miterlebt. Diese Vorwürfe, die im Widerspruch unseren Werten und unserem Weltbild stehen, können und werden niemals von uns akzeptiert.
Unsere Parlamente sind die höchsten Institutionen unserer Demokratie und natürlich die Orte, wo man frei über Themen mit Meinungsverschiedenheiten diskutiert. Dieses Recht ist eine Legitimität für jeden in Deutschland lebenden Menschen, ein Garant für das jetzige Leben und die Gestaltung seiner Zukunft in einer freien, demokratischen Ordnung.
Seit der Gründung im Jahre 1978 befolgt die ADÜTDF die freiheitlich-demokratische Verfassungsordnung der Bundesrepublik Deutschland und hält sich an deren Gesetze. Wir sind eine demokratische, zivilgesellschaftliche Organisation, die mit eigenen Mitteln die soziokulturellen Aktivitäten in der disziplinierten Form in der lokalen Umgebung durchführt.
Die „Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland“, die der Demokratie, der Menschenwürde und den Menschenrechten Vorrang einräumt; lehnt Rassismus, Faschismus, und alle Formen von Gewalt und Terror gemäß ihrem Glauben und ihrem kulturellen Verständnis ab.
Gleichzeitig ist die ADÜTDF eine Organisation, die die Interessen Deutschlands immer als ihre eigenen betrachtet. Sie vermied alle Arten von Aktivitäten und Diskursen, die den sozialen Frieden gefährden könnten, führte keine Organisationen auf der Straße durch und verursachte keine provokative Interaktion im Internet. Personen, die diesem Verständnis nicht entsprechen, werden nicht aufgenommen und dies wird auch weiterhin in der Zukunft nicht geschehen.
Wir befinden uns in einer Phase, in der die COVID-19-Epidemie die öffentliche Gesundheit äußerst wirksam bedroht, mit dazu sind in Deutschland Rassismus, Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Islamfeindlichkeit in allen Bereichen zu spüren. Anstatt in solch einer Atmosphäre, in der sich alle Gesellschaftsschichten, insbesondere Politiker, die sich über diese Situation beschweren und sich auf die Tagesordnungen konzentrieren sollten um diese Situation zu verbessern, wird der Bundestag von denjenigen beschäftigt, die mit Vorwürfen gegen die disziplinierte Organisation der „Idealisten“ beschuldigt, die seit Jahren mit ihren engagierten Bemühungen für die in Deutschland lebende türkische Gesellschaft um ein harmonisches und friedliches Leben zu führen, wichtige soziale und kulturelle Beiträge geleistet haben; zugleich schaden Sie damit Deutschland.
Die im Bundestag erhobenen Vorwürfe und die darauf basierenden Diskussionen tragen nicht zur deutsch-türkischen Gesellschaft bei. Ganz im Gegenteil; einseitige, verleumderische und falsche Aussagen, die die deutsch-türkische Freundschaft in den Schatten stellen, wird die Konfrontation und Diskriminierung vertiefen.
Denn die Anschuldigungen zielen darauf ab, die soziale und individuelle Würde der türkischen Gesellschaft einschließlich ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sowie die Verpflichtung der Staatsmacht im Rahmen der Gedanken- und Meinungsfreiheit in Deutschland zu schädigen.
Es ist auch bedauerlich, dass all dies am bevorstehenden 60. Jahrestages der türkischen Arbeitermigration nach Deutschland stattfindet. Unser Glaube an die Demokratie und die deutsch-türkische-Freundschaft wird trotz des Verhaltens der Politiker, die diese Anschuldigungen weit vom Verständnis von Gerechtigkeit und Demokratie entfernt geäußert haben, niemals beeinträchtigen.
Unbegrenzte Bemühungen, unzählige Leistungen und endlose Freundschaften, die im Einklang mit der Konsolidierung, dem Fortschritt und der Entwicklung des deutsch-türkischen Zivillebens stehen, werden unsere Motivation aufrecht halten.
Im Rahmen dieser Impression und Gedanken wird die Türkische Föderation in Deutschland und seine Mitglieder weiterhin ihre Arbeit weiterführen, ohne auf Provokationen einzugehen, an seinem Engagement und ihrer Bindung zur Verfassungsordnung der Bundesrepublik Deutschland.
Frankfurt, 19.11.2020
Şentürk Doğruyol
Vorstandsvorsitzender